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Sicherheit kann man trainieren!

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vom Reaktionstest bis zum Überschlagssimulator

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Notbrems-Assistenten und Abstandsregler

Verkehrsunfälle mit Beteili­gung von schweren Güter­kraftfahrzeugen ereignen sich vorwiegend auf unseren Fernstraßen. „Auffahrunfälle“, d.h. Kollisionen im Längsverkehr, bei denen ein „Lkw“ infolge von Ablenkung, zu geringem Fahrabstand oder anderen Gründen auf ein vorausfahrendes oder stehen­des Fahrzeug – vorwiegend am Stau -ende – auffährt, nehmen einen Anteil von über 40 Prozent, die dabei Getö­teten sogar von über 50 Prozent ein. Einer EU-Verordnung folgend müssen daher alle nach Ende 2015 neu zuge­lassenen Omnibusse und Güterkraft­fahrzeuge (> 8 t GM) mit einem ab Fahrtantritt aktiven Notbrems-Assis­tenten (AEBS, AEB, NBA) ausgestattet sein. Dank kurzer Erneuerungszyklen steigt die Durchdringung der Fernverkehrsflotte mit solchen Systemen schnell an. Fahrzeugführer können diese Not­bremssysteme – wie auch andere Fah­rerassistenzsysteme – durch bestimm­te Handlungen übersteuern. Auch können (und dürfen) die meisten auf dem Markt verfügbaren Systeme ma­nuell abgeschaltet werden. Polizei, Unfallforscher und Medien beklagen die Systemabschaltung als eine häufige Ursache für ein Auffahren trotz ent­sprechender Systemausstattung. Da­nach schalten „Lkw-Fahrer“ ihr Not­bremssystem ab, weil sie sich durch das System in bestimmten Verkehrssituationen gestört fühlen. Hier liegt jedoch häufig ein Missverständnis in­folge von Unwissenheit vor. Pkw- wie Lkw-Fahrer/innen ken­nen aus mehrjähriger Erfahrung eher Abstandsregler in Form von Abstandsregeltempomaten (ART, ACC). Diese sorgen – wenn vom Fahrer ein­geschaltet – für einen sicheren, vom Fahrer in bestimmten Grenzen ver-stellbaren Fahrabstand. Dieses Ver­halten ist komfortabel und erhöht die Verkehrssicherheit, kann aber – vor allem Lkw-Fahrer – stören, wenn sich ein anderes Fahrzeug in die Lücke zum Vordermann einfädelt, oder wenn der Lkw-Fahrer einen anderen Lkw überholen will. Fahrer können die dann ,,störende“ automatische Fahrzeugver­zögerung zwar durch Fahrpedalbetäti­gung übersteuern, schalten aber den Abstandsregler bei dichtem Verkehr häufig wieder ab. In der Annahme, dass Not­bremssysteme entsprechend funk­tionieren, werden diese dann von uninformierten Fahrern ggf. ,,gleich mit abgeschaltet“. Das ist jedoch un­nötig und kann sich fatal auswirken, weil Notbremssysteme – anders als Abstandsreglerabhängig von der Differenzgeschwindigkeit erst bei dro­hender Kollisionsgefahr warnen und dann bedarfsweise bremsen. Fährt ein vorausfahrendes Fahrzeug sehr lang­sam oder steht es gar, warnt das Not­bremssystem bereits bei großem Ab­stand. Fährt dagegen das Voraus-Fahr­zeug oder ein einfädelndes Fahrzeug etwa gleich schnell oder gar schneller, reagieren Notbremssysteme selbst bei sehr geringem Abstand darauf nicht. 

Foto: WABCO / LVW Niedersachsen

 

Dr. Erwin Petersen Foto: Stephan Klonk