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Motorradfahrer lernen optimale Kurvenlage

Ein Experte der Kreisverkehrswacht gibt Tipps beim Sicherheitstraining.
Auch aufs richtige Bremsen kommt es an

Augustdorf. Auf dem Fahrübungsplatz in der Rommel-Kaserne herrscht Trubel. Sieben leidenschaftliche Motorradfahrer absolvieren, angeleitet von Fahrlehrer Michael Ölwich aus Bielefeld, ein Motorrad­Sicherheitstraining der Kreisverkehrswacht Lippe.

Allesamt sind es gestandene Motorradfahrer, die ihre Kenntnisse erweitern oder auffrischen wollen. Im Fokus der sechsstündigen Einheit steht das Schräglagentraining mit einem speziell dafür modifizierten Auslegermotorrad. „Die Schräglagen gut und sicher meistern zu können, ist eine der schwierigsten Herausforderungen beim Motorradfahren“, erklärt Michael Ölwich, als sich die Teilnehmer rings um ihn versammeln. „Die meisten Motorradunfälle ereignen sich, weil sich die Fahrer aus Angst vor der Schräglage unsicher verhalten“, so der Fachmann.

Die Teilnehmer des Trainings sollen lernen, ihre Angst vor der Schräglage zu überwinden. Das geht laut Ölwich nur, wenn sie die Situation risikoarm erleben können, wie beim Training mit dem Auslegermotorrad. Je nach Modell, Geschwindigkeit, Straßenbeschaffenheit und Reifenverschleiß komme es im Straßenverkehr häufig zu Schräglagen um die 42 Grad.
Im Rennsport begeben sich die Fahrer sogar in Schräglagen von bis zu 62 Grad. Die menschliche Toleranz liege dagegen bei gerade mal etwa 20 Grad, so der Experte. Für eine Übung auf wechselnden, unebenen Untergründen besteigen die sieben Teilnehmer in Augustdorf nacheinander das Trainingsgefährt.

Ölwich fordert, dass die Fahrer in Schräglage über eine Regenrinne fahren. Der Fahrlehrer kniet vor dem Hindernis. Mit einer Handbewegung zeigt er, in welchem Winkel seine Schüler die Stahlrinne anzusteuern haben .• Ihr werdet merken, dass es rutschig wird. Das wird in euch Adrenalin freisetzen. Ab dem zweiten Mal werdet ihr ein Gefühl für die Unebenheiten bekommen“, so der Experte. Auch auf Sand und Kies üben die Fahrer im Verlauf des Trainings. Die Königsdisziplin im Zweiradverkehr stellt das Bremsen in der Schräglage dar. Schon in der Fahrschule bekomme der Anfänger beigebracht, vor der Kurve zu bremsen. Ölwich weiß, dass es fürs Bremsen in der Kurve bei Schräglage wieder Kopfarbeit braucht: .Vielen Fahrern steht das Panik-P in den Augen, und sie trauen sich nicht an die Bremse, was bei überhöhter Geschwindigkeit gefährlich werden kann.“ Mit dem Trainingsmotorrad könnten solche Situationen geübt werden.

Anderen Verkehrsteilnehmern rät der Fahrlehrer übrigens, in der Nähe von Motorradfahrern Rücksicht zu nehmen und ausreichend Abstand zu halten. Ölwich: .Die Unfall-und Verletzungsgefahr für Motorradfahrer ist aufgrund der schmalen Silhouette einfach exorbitant ausgeprägter als bei Autofahrern. Zudem besitzt ein Fahranfänger in einer Spitzkehre schon mal den Wendekreis eines 40-Tonners.“

Teilnehmer Wolfgang Kaiter aus Warendorf zeigt sich begeistert vom Motorrad-Sicherheitstraining: ,,Ich fahre schon mehr als 30 Jahre und freue mich immer, etwas dazuzulernen. Das Fahren mit dem Schräglagentrainer hat mir sehr geholfen. In den Kurven konnte ich dadurch viel tiefer runtergehen, als ich gedacht hätte.“ Dann setzt er sich seinen Helm auf, klappt das Visier runter und wartet auf seine nächste Runde.

Überwinden einer Hemmschwelle: Die Motorradfahrer lernen beim Fahrsicherheitstraining in Augustdorf unter anderem, Unebenheiten auf der Fahrbahn richtig anzusteuern. Hier fährt Kursteilnehmer Peter Smieja eine Regenrinne in Schräglage an. (© Raphael Bartling}