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Zahl der Unfälle mit Elektro-Rädern steigt rasant

Bilanz: Die Fahrt mit Pedelecs endete im Vorjahr in 46 Fällen tödlich. Das entspricht einer Zunahme von 39 Prozent. Experten plädieren für passive Sicherheit.

Von Matthias Bungeroth  
Bielefeld. Die Zahl der Un­fälle mit Pedelecs, Fahrrädern mit elektrischer Motorunter­stützung, ist drastisch in die Höhe gegangen. Das besagen aktuelle Zahlen des Bundes­amtes für Statistik. 3.214 Un­fälle wurden allein zwischen Januar und September 2016 registriert, 46 verliefen tödlich – eine Steigerung von 39 Pro­zent im Vergleich zum Vor­jahr. Im Vorjahreszeitraum gab es 2.313 Unfälle, von de­nen 26 tödlich verliefen. „Und das ist nur ein Teil der Wahrheit“, sagt Ralf Collatz, Sprecher des ADAC in Ost­westfalen-Lippe. Denn viele Alleinunfälle mit Fahrrädern insgesamt tauchten in der Sta­tisti garnicht auf, da hier meist die Polizei nicht eingeschaltet werde.
In NRW gab es 2015 884 Unfälle mit E,-Bikes und Pe­delecs, 2014 waren es 743, so Zahlen des Statistikbetriebs IT NRW. Getötet wurden dabei jeweils elf Menschen. Die Zahl aller Fahrradunfälle insgesamt stieg gleichzeitig um rund sechs Prozent auf 64.964.
Ein besonders hohes Risi­ko, mit dem Pedelec in einen Unfall verwickelt zu werden, haben Senioren. Siegfried Brockmann, Leiter der Un­fallforschung der Versicherer, sagt dazu auf Anfrage dieser Zeitung: ,,70 Prozent der Käu­fer von Pedelecs sind Senio­ren.“ Das sei die Bevölke­rungsgruppe ab 65 Jahren. Dass immer mehr Senioren vor allem mit dem Pedelec un­terwegs sind, bestätigt Ange­lika Regenberg, Leiterin des DRK-Bildungswerk Bielefeld. Dieses _unterhält seit etwa acht Jahren in Zusammenarbeit mit dem ADFC und der Polizei die Radfahrschule Bielefeld, die Erwachsene anspricht. ,,Wir bemerken, dass immer mehr ältere Leute Rad fahren.“ Im vergangenen Jahr habe sie ei­nen 96-jährigen Mann in der Radfahrschule gehabt, der sich ein E-Bike gekauft habe. Oft kämen Menschen in die Radfahrschule, die lange nicht mehr Rad gefahren seien und durch das Pedelec wieder eine neue Mobilität entdeckten und sich darauf durch die Entlas­tung des Motors sicherer fühl­ten. ,,Ich nehme es so wahr, dass es eine trügerische Sicherheit ist.“ Denn viele Fahrer von Pe­delecs würden von Autofah­rern unterschätzt. „Man rechnet nicht mit dem Tempo und dem schnellen Anfahren“, so Regenberg. Sie mahnt E-Bike-Fahrer, an die Selbstsicherung zu denken: ,,Unbedingt mit Helm fah­ren.“ Ebenso sei eine defensi­ve Fahrweise mit Sicherheits­abstand anzuraten. Natürlich ist die Unfallent­wicklung bei E-Bikes auch auf den steigenden Absatz dieser Räder zurückzuführen. Im Jahr 2015 wurde ihre Zahl vom Zweiradindustrieverband auf 2,5 Millionen geschätzt. im Vorjahr kamen mehr als 500.000 hinzu.